(mig) Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ist die 75. Herbstmesse hela am Freitagnachmittag in Laufenburg eröffnet worden. Die Festredner interpretierten die Gunst Petri als Omen, dass die hela unter ihrem neuen Präsidenten Patrick Bernhart in eine gute Zukunft geführt und dass sich die regionale Wirtschaft als resilient gegenüber den Wolken am Konjunkturhimmel, besonders in Gestalt des Internet-Handels, erweisen werde.
Eine ansehnliche Zahl von Besuchern versammelte sich am Freitagnachmittag vor der Stadthalle. Der scheidende Präsident Raffael Blaser, der die traditionsreiche Messe zehn Jahre lang geleitet hatte, drückte seine Freude über die zahlreichen Aussteller, die vielen fleissigen Helfer und die gelungene Organisation aus, bekannte aber auch, dass er ein wenig Wehmut empfinde, wenn er nun als Präsident scheiden werde. «Wir haben hektische Zeiten, aber auch sehr schöne Episoden erlebt.» Er werde der hela und dem Organisationskomitee verbunden bleiben, und er zeigte sich zuversichtlich, dass die Herbstmesse bei Patrick Bernhart in guten Händen sei.
Patrick Bernhart: Innovationsbereitschaft als Schlüssel zum Erfolg
Bernhart würdigte die Leistungen der Vorfahren, die ihm ein Ansporn und eine Verpflichtung seien. Neben dem Respekt vor der Tradition sei auch ständige Innovationsbereitschaft wichtig, damit das Gewerbe seine Gäste und Kunden immer wieder überraschen könne – so wurde der erste Farbfernseher auf der hela präsentiert. Er dankte allen Beteiligten und wünschte den Gästen und Ausstellern gute Gespräche und die Anbahnung neuer Kontakte.
Denise Schmid: «Unsere Region kann mehr leisten, als man auf den ersten Blick sieht.»
Denise Schmid von den Gewerbevereinen Regio Laufenburg und Region Frick-Laufenburg verwies auf die Konkurrenz, die der regionalen Wirtschaft durch das Internet erwächst. In einer Zeit, in der Waren aus aller Welt per Mausklick zu beziehen seien, müsse sich der Blick auf die Handwerksbetriebe, Landwirte sowie die kleinen und mittleren Unternehmen richten, denn das regionale Gewerbe stärke die Wirtschaft, schaffe Identität, Lebensqualität und auch ein Stück Heimat. Die hela sei eine Gelegenheit, sich vor Augen zu führen, dass «unsere Region viel mehr leisten kann, als man auf den ersten Blick sieht», meinte Denise Schmid und resümierte: «Persönliche Beziehungen und Vertrauen aufbauen – das schafft kein Mausklick.»
Als Beispiel für eine regionale Spezialität nannte Oliver Berger von den Schweizer Salinen das «allgegenwärtige und lebenswichtige» Salz, das im Fricktal gewonnen wird. «Es ist einer der letzten Rohstoffe, die noch in der Schweiz produziert werden.»
Stadtammann Herbert Weiss überbrachte die Grüsse der Stadt und des Gemeinderates und dankte allen Helfern. «Ohne das breite Engagement wäre die hela nicht denkbar.» Sie gehöre nun zur DNA Laufenburgs, meinte Weiss, und wünschte viel Erfolg beim Aufbruch in das 100. Jubiläum. Aus der badischen Nachbarstadt überbrachte Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Tröndle Grüsse und Glückwünsche.
Regionale Verwurzelung und Weltoffenheit
Bei dem Rundgang durch das Festzelt und die Stadthalle konnten sich die Besucher ein Bild von der durch 50 Aussteller repräsentierten Vielfalt der regionalen Wirtschaft machen: Handwerksbetriebe, Landwirte und Gastronomen, Dienstleister, Banken, Vereine, Versicherungen und Einzelhandel waren vertreten. Sie sind regional verankert, richten aber auch den Blick auf die Welt jenseits des Fricktals und sind offen für Neues.
Am frühen Abend lief das Festprogramm auf der Burgmatt, flankiert von ehrwürdigen gründerzeitlichen Gebäuden, allmählich an. Die «Vollxrocker» bereiteten sich auf ihr abendliches Konzert vor, der Duft von Gebratenem und Gebackenem lag in der Luft, und die Kinder suchten Nervenkitzel auf der Riesenschaukel. Die Veranstalter zeigten sich optimistisch, dass das gute Wetter auch am Wochenendeanhalten und Gästescharen anlocken wird.
Weitere Informationen in folgenden Beiträgen:
Bild1: Die Festredner waren (von links) Oliver Berger, Herbert Weiss, Patrick Bernhart, Raffael Blaser, Gerhard Tröndle und Denise Schmid.
Bild 2: Zahlreiche Besucher waren zur Eröffnung der hela gekommen.
Bild 3: Unwiderstehlich sind die Schoggi-Kreationen von Markus Duss.
Bild 4: Markus Erne präsentierte das Kulturangebot beider Laufenburg.
Bild 5: Ein Härtetest für den Gleichgewichtssinn wartete vor dem Schulhaus.
Fotos: Michael Gottstein
Weitere Impressionen der Jubiläums-hela in unserer Fotogalerie