Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Bedeckt
13 °C Luftfeuchtigkeit: 74%

Montag
5.3 °C | 15.1 °C

Dienstag
5.8 °C | 16.8 °C

Die Wärmezentrale auf dem Areal der Saline Riburg bildet das Herzstück des Projekts. Foto: Schweizer Salinen AG
Featured

Wärmezukunft für Rheinfelden und Möhlin – Ausbau der nachhaltigen Versorgung dank Wärmezentrale

(aew) Die AEW Energie AG, die Stadt Rheinfelden und die Gemeinde Möhlin treiben gemeinsam den Ausbau der erneuerbaren Wärmeversorgung voran. Eine neue Wärmezentrale auf dem Areal der Saline Riburg der Schweizer Salinen AG bildet das Herzstück eines langfristigen Projekts, das Rheinfelden und Möhlin zuverlässig, regional und im Regelbetrieb CO2-frei mit Wärme versorgen wird.

Die AEW Energie AG investiert in dieses Projekt bis 2033 über 50 Mio. Franken – ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung im unteren Fricktal und ein bedeutender Schritt zur Erreichung der Energiestrategie 2050.
Die AEW Energie AG betreibt auf dem Salinen-Areal der Schweizer Salinen AG bereits heute eine Wärmezentrale, die industrielle Abwärme für die Versorgung von Rheinfelden nutzt. Durch Prozessoptimierungen, welche die Produktion der Saline effizienter und nachhaltiger gestalten, reduziert sich auch die Abwärmetemperatur. Um den Veränderungen Rechnung zu tragen sowie den steigenden Wärmebedarf zu decken, wird eine neue, leistungsfähige Wärmezentrale gebaut.

Das Projekt ist in zwei Etappen geplant
Der Grundausbau (2025–2029) umfasst die Errichtung einer neuen Wärmezentrale, neue Transitleitungen nach Rheinfelden und Möhlin sowie die Erschliessung erster Versorgungsgebiete in Möhlin. Im Endausbau (2029–2033) wird die Kapazität der Anlage erweitert und es werden weitere Gebiete von Möhlin und Rheinfelden an das Fernwärmenetz angeschlossen. Der Ausbau in Rheinfelden erfolgt dabei abgestimmt auf den durch die Stadt und den Erdgasversorger beschlossenen Rückzug der Gasversorgungsinfrastruktur.

Erneuerbare und CO2-freie Wärmeversorgung
Die benötigte Wärme wird mit bis zu vier leistungsstarken Wärmepumpen (mit jeweils > 5 Megawatt Leistung) erzeugt. Im Notfall sichern als Redundanz mehrere Heizkessel die Versorgung. Diese können mit biogenem Brennstoff betrieben werden. Grosse Warmwasserspeicher (in Summe rund 1 Mio. Liter) gleichen Bezugsspitzen aus. Als Hauptwärmequelle dienen die Mutterlauge und das Kaltkondensat aus dem Salzherstellungsprozess, wodurch die Abwärme nachhaltig genutzt wird. Ergänzend kommt Grundwasser aus einem geplanten Entnahmebrunnen zum Einsatz.
Die neue Anlage ermöglicht eine vollständig erneuerbare und CO2-freie Wärmeversorgung. Im Endausbau werden jährlich rund 50 GWh Wärme produziert, was dem durchschnittlichen Verbrauch von rund 3500 Haushalten entspricht. Rheinfelden profitiert dabei von der Ergänzung der bestehenden Wärmeverbunde Augarten/Weiherfeld, Rüchi und Mitte. Auch Möhlin wird schrittweise an das neue Netz angebunden – unter anderem das Gebiet Riburg und das Industrieareal.
«Mit diesem Projekt verstärken wir unser bestehendes Engagement für eine klimafreundliche und regionale Wärmeversorgung in Rheinfelden und Möhlin – ganz im Sinne einer innovativen, nachhaltigen sowie sicheren Energiezukunft», sagt Marc Ritter, CEO der AEW Energie AG.
Die erste Wärmelieferung ab der neuen Zentrale ist für den Winter 2027/28 geplant. Die AEW investiert bis 2033 über 50 Mio. Franken in diese zukunftsweisende Infrastruktur zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung der Region Rheinfelden und Möhlin.

30 Jahre AEW Wärme
Anfang der 1990er-Jahre eröffnete sich für die AEW mit dem Aufbau von Anlagen für die Wärmeversorgung ein neues Geschäftsfeld. Der erste Wärmeverbund wurde vor 30 Jahren in der Gemeinde Möhlin in Betrieb genommen und erzeugte mittels einer Holzschnitzelheizung CO2neutrale Wärme. Heute betreibt die AEW 75 Wärmeverbunde und Contracting-Anlagen für Wärme und Kühlung im Kanton Aargau sowie den angrenzenden Kantonen. Die AEW gehört damit zu den wichtigsten Wärme-/Kältelieferantinnen der Schweiz. Die aktuelle Produktionskapazität beträgt über 230 Gigawattstunden im Jahr (GWh/a), was knapp dem Wärmebedarf der Stadt Aarau in einem Jahr entspricht. Über 16 000 Haushalte versorgt die AEW mit Wärme und substituiert so den Ausstoss von rund 55 000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Bild: Die Wärmezentrale auf dem Areal der Saline Riburg bildet das Herzstück des Projekts. Foto: Schweizer Salinen AG