(pd) Kehlkopfkrebs gehört zu den eher seltenen Tumoren. In der Schweiz erkranken jedes Jahr etwa 300 Personen daran. 85 Prozent sind Männer und die meisten sind schon älter als 50. Praktisch alle verlieren bei der Operation ihren Kehlkopf. Eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock; hier ist sie zudem mit dem zumindest zeitweisen Verlust der Stimme verbunden.
In der gesamten Schweiz haben sich Betroffene und ihre Angehörigen in Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Auch in der Agglomeration Basel gibt es mit den Kehlkopoperierten Nordwest-Schweiz einen solchen Verein.
Ein zentraler Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist die Begleitung von neu betroffenen Patient:innen. Schon vor der Operation gibt es viele Fragen und die Begegnung mit jemandem, die/der das selbst schon durchgemacht hat, ist meist ein Schlüsselerlebnis: Man sieht, dass das Leben weitergeht und wie. Aber gerade auch während des Spitalaufenthalts und der anschliessenden Reha teilen die Vereinsmitglieder sehr gerne ihre eigenen Erfahrungen und erzählen, wie sie selbst alle Klippen umschifft haben. Diese psychische Unterstützung durch die Patientenbegleiter:innen ist ein wichtiger Bestandteil des Genesungsprozesses.
Ein aktives Vereinsleben ist die zweite Säule der Selbsthilfegruppe. Einmal im Monat gehen sie zusammen Mittagessen; die Mitglieder schätzen diese Möglichkeit des Austausches sehr. Sie organisieren weiterhin Anlässe und Ausflüge; im vergangenen Herbst besuchten sie St. Blasien und genossen eine Schifffahrt auf dem Schluchsee. Das «Zwei-Länder-Treffen» entführt jedes Jahr die Schweizer Vereine zusammen mit deutschen Kolleg:innen auf eine mehrtägige Busreise; im Mai geht es ins italienische Piemont. Bei allen diesen Anlässen sind Gäste natürlich immer auch sehr willkommen.
In diesem Jahr traten eine Reihe von Vorstandmitgliedern aus Alters- und Gesundheitsgründen von ihren Ämtern zurück. Alt-Präsident Moritz Tschan wurde für sein langjähriges Engagement gewürdigt und zum Ehrenmitglied ernannt. Auch der neue Vorstand wurde einstimmig gewählt und hat seine Arbeit mit viel Elan begonnen: 2025 stieg die Zahl der Mitgleider bereits um 25 Prozent. Kontakt über: https://www.kehlkopfoperierte.ch/nordwestschweiz/