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Aktion Schulbeginn: Regionalpolizeien ziehen gemischte Bilanz – bei Schulhäusern wird zu schnell gefahren

(tw) In den ersten zwei Wochen nach dem Schulbeginn (11. bis 22. August) haben die Aargauer Regionalpolizeien erneut ihre mittlerweile traditionelle «Aktion Schulbeginn» durchgeführt. Nun ziehen sie eine gemischte Bilanz.

Bei der Aktion ging es primär darum, vermehrt Präsenz auf den Strassen zu markieren, und, neben der Anleitung der Kinder zu sicherem Verhalten auf dem Schulweg, den Fokus auch auf die gefahrenen Geschwindigkeiten und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden im Bereich von Schulanlagen zu legen. Wie jedes Jahr wurde die Aktion im Vorfeld breit angekündigt und die motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam gemacht, dass sich zurzeit viele Kinder erstmals mit ihrem Schulweg und den Gefahren im Verkehr auseinandersetzen müssten und deshalb erhöhte Vorsicht geboten sei.
Leider sind diese Appelle bei einigen Automobilistinnen und Automobilisten erneut auf taube Ohren, beziehungsweise Gasfüsse, gestossen. Die Regionalpolizeien haben in den erwähnten zwei Wochen wiederum bewusst überwiegend im Bereich von Schulanlagen Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.

Frustrierendes Ergenis
Und das Ergebnis ist frustrierend: Über 200 Lenkerinnen und Lenker wurden Überschreitungen zwischen 11 und 15 km/h nachgewiesen, die im Ordnungsbussenverfahren geahndet wurden. Über 50 Lenkerinnen und Lenker drückten noch deutlich stärker aufs Gas. Sie fuhren – wohlverstanden primär in für Schulkinder kritischen Bereichen – sogar zwischen 16 bis 20 km/h zu schnell und mussten verzeigt werden. Das ist gegenüber den Aktionen in den Vorjahren erneut ein «Rekord», der zu denken gibt.
Apropos Rekord: die höchste Geschwindigkeitsübertretung während der Aktion ist vor einem Fussgängerstreifen bei der Schulanlage Remetschwil gemessen worden. Hier wurde ein Fahrzeug im Innerortsbereich (50 km/h) mit 95 km/h gemessen. Für den Lenker/die Lenkerin dürften diese 45 km/h zu viel am Ende teuer werden.

Über 1900 Einsatzstunden geleistet
Für die «Aktion Schulbeginn 2025» hat der VAG (Verband Aargauer Regionalpolizeien) das bisherige Konzept überarbeitet und in drei Phasen gegliedert. Eine erste Phase galt der Sensibilisierung in den Wochen vor dem Schulbeginn. Dabei ging es darum, die Fahrzeuglenkenden auf den bevorstehenden Schulbeginn aufmerksam zu machen. Das mit Unterstützung des TCS (Touring Club der Schweiz) und dessen Kampagne «Luege, Brämse, Halte». Währen der eigentlichen Aktion zeigten die Polizistinnen und Polizisten der Regionalpolizeien vermehrt Präsenz an Fussgängerstreifen, gefährlichen Übergängen sowie allgemein in der Nähe der Schulhäuser. Dabei wurden die Kinder beim sicheren Überqueren der Strassen unterstützt sowie Rad- und Mofafahrer bezüglich der Einhaltung von Verkehrsregeln überwacht. Von den ebenfalls durchgeführten, gezielten Geschwindigkeitskontrollen an Schulwegen war eingangs bereits die Rede. In einer dritten unter dem Leitsatz «Feedback und Abschlusskontrollen» werden die Regionalpolizeien ihre Verkehrskontrollen wiederholen und dabei prüfen, ob und welche Veränderungen die «Aktion Schulbeginn» auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden bewirkt hat. Insgesamt sind für die diesjährige Aktion von den Aargauer Regionalpolizeien über 1900 Einsatzstunden geleistet worden.

Einschränkungen wegen Arbeitsüberlastung
Es hätten teilweise noch mehr werden sollen: Verschiedene Korps melden im Rückblick, dass geplante Aktionen wegen anderer wichtiger Polizeieinsätze nicht durchgeführt werden konnten.
Insgesamt ziehen die Regionalpolizeien eine positive Bilanz. Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmenden hat sich konform Verhalten und die guten Ratschläge der Polizistinnen und Polizisten stiessen auf offene Ohren.
Wie in den Vorjahren wurde auch bei der Aktion von 2025 nicht primär verwarnt oder gebüsst, sondern insbesondere mit erwachsenen Verkehrsteilnehmenden das Gespräch gesucht. Viele von ihnen, das hat die Auswertung erneut gezeigt, sind sich der Gefahren, die für die noch unerfahrenen Kinder auf ihrem Schulweg lauern, oft zu wenig bewusst. Neben dem Dauerthema Elterntaxi hat die Regionalpolizeien auch bei der diesjährigen Aktion Schulbeginn die zunehmende «Flut» von E-Scootern beschäftigt. Viele Jugendliche (und Erwachsene) hatten hier Aufklärungsbedarf, weil ihnen offensichtlich nicht bekannt war, was mit diesen Fahrzeugen erlaubt beziehungsweise nicht erlaubt ist.